Eine passionierte Golfspielerin spürte beim Ausdrehen zum perfekten Schlag einen kurzen Schmerz im Kreuz. Sie war mit 8 Wochen schwanger. Die nach einigen Tagen auftretenden Rückenschmerzen führte sie auf die Schwangerschaft zurück, unterstützt vom Internet und ihren Kolleginnen.
Es wurde aber immer schlimmer. In der zweiten Woche nach dem Golfen konnte sie kaum mehr Gehen. Sie benötigte Krücken, sie humpelte, sie konnte sich kaum mehr fortbewegen. An Arbeit und Haushalt war nicht mehr zu denken. Auch nachts fehlte der Schlaf, da jede Bewegung im Bett stark schmerzte und sie aufweckte. Vor allem das Drehen im Bett war unmöglich geworden.
Vom Frauenarzt erhielt sie ein Schmerzmedikament, das sie als Frühschwangere ungern nahm. Es half etwas für kurze Zeit. Wegen zunehmender Erschöpfung und noch immer massiven Schmerzen wendete sie sich ans Spital. Sie erhielt verschiedene Schmerzmedikamente bis hin zu Opiaten, die ebenfalls vorübergehend etwas halfen. Eine Hebamme überwies die Golferin notfallmässig in unsere Praxis.
Die von Schmerz gezeichnete, an zwei Krücken gehende Schwangere war komplett erschöpft. Sie dachte daran, die Schwangerschaft abzubrechen, da sie die Schmerzen als eine Begleiterscheinung einer physiologischen Schwangerschaft ansah und unmöglich so noch weitere Monate durchhalten konnte.
Es lag eine Beckendistorsion vor, eine Verwringung der Beckenschaufel zum Kreuzbein. Nach mehreren Behandlungen im Abstand von wenigen Tagen erholte sich der Beckenring komplett. Eine Rezidivprophylaxe wurde mit einem Beckentuch durchgeführt. Der weitere Verlauf war perfekt.